Tausende Lichter leuchten uns in der Dunkelheit entgegen, als wir auf die Landebahn des Honolulu Airport zusteuern. Endlich, nach gut drei Tagen Reise (mit Zwischenstopp in Amsterdam und Seattle) haben wir unser Ziel erreicht. Am Flughafen steigen wir in einen Shuttle ein, der erst einige Reisende zu ihren Hotels bringt und uns schließlich vor einem der flachen Häuser einer Wohngegend absetzt. Wir hatten uns für die etwas abenteuerlichere Variante des Couchsurfings entschieden, um etwas Geld zu sparen und gleichzeitig die Kultur der Einheimischen besser kennenzulernen.
Etwas mulmig ist mir schon, als ich ein paar Gestalten ausmachen kann, die im Garten sitzen. Doch als wir unsere Hosts begrüßen legt sich die erste Anspannung schnell. Einer der Mitbewohner zeigt uns das Haus. „Ihr könnt im Zelt schlafen, wenn Kyle wiederkommt“, sagt er und deutet auf ein altes oranges Stoffzelt, das für die nächsten Tage unser Übernachtungslager wird. Na dann, auf ins Abenteuer…
Mitten in der Nacht wachen Kristin und ich auf. In Deutschland ist es jetzt drei Uhr am Nachmittag. Uns knurren die Mägen und an Schlaf ist nicht zu denken. Obwohl wir beide ziemlich fertig von der Reise sind, vertreiben wir uns die Zeit mit Geschichten und der Planung für den nächsten Tag.
Am Samstagmorgen besuchen wir dann den Farmser‘s Market, wo ich mir einen Kokosnusssaft („noelani“ – das heißt „Frische des Himmels“) und ein paar andere Früchte kaufe. Ich zumindest bin voll in meinem Element. Die Bananen, Melone und Äpfel, die wir am nächsten Tag in unser Müsli schnippeln haben einen exotischen, zum Teil sehr süßen Eigengeschmack. Echt lecker! Für den Farmer’s Market empfehle ich, früh am Morgen herzukommen, denn ab 8 / 9 Uhr kommen die Busse mit den asiatischen Touristen. – Von denen gibt es eine Menge hier.
Am Nachmittag fahren Kristin und ich mit dem Bus in die Stadt hinein, wo wir erst in der Moana Mall etwas shoppen (Hier gibt es zwar viele bekannte Ketten, aber auch jede Menge einheimischer Geschäfte, die zum Stöbern einladen) und anschließend einen kleinen Spaziergang zum Strand von Waikiki machen. Spätestens hier stellt sich für mich das typische Hawaii-Feeling ein (eine Hawaiiblume trage ich bereits im Haar). Wir beobachten asiatische Hochzeitspaare, die sich in einer Bucht fotografieren lassen, Surfer und Stund Up Paddler und jede Menge Menschen, die wie wir die Nachmittagssonne genießen.
Den Sonntag nutzen wir für einen Ausflug auf den Diamond Head, einen alten Vulkankrater, nicht weit von dem Haus in dem wir wohnen. Auch hier treffen wir wieder auf viele (vor allem asiatische) Touristen, mit denen wir gemeinsam die knapp 230 Meter hinaufstiegen. Oben angekommen genießen wir einen tollen Ausblick auf die Stadt und das türkisfarbende Meer.
Am Nachmittag fahren wir dann mit zwei Mitbewohnern nach Hanauma Bay, einem weiteren erloschenen Vulkankrater. Hier tauchen wir mit unseren Schnorcheln in den Pazifik ein und bestaunen die vielen farbenfrohen Fische: kleine und große, gestreifte und leuchtende – ein tolles Erlebnis. Leider haben sich mittlerweile einige Wolken am Himmel ausgebreitet, so dass wir bereits am frühen Abend wieder nach Hause fahren.
Das Fazit der ersten Tage auf Hawaii: Viele Touristen, viele Frauen mit Blumen in den Haaren, tolle Landschaften, ein einzigartiges Gefühl. Ich hoffe auf viele weitere ereignisreiche Tage auf Hawaii.